Freitag, Dezember 15, 2006

Alice Springs

(e)Am Flughafen wurden wir von Rusti (dem Clown) – so stellte sich der junge Mann vom Hostel Annies Place vor, abgeholt. So sah er auch aus. Raterhaare, Conversschuhe, zwei verschiedene Socken und die Hose wieder weit unter der Gürtellinie.
Wo spielt „Rustie der Clown“ mit? Ich mein, bin ich schon so alt? Ist der bei den Simpsons? Ich hab doch keine Ahnung!

Das Hostel war ziemlich abgewohnt und ungepflegt. Vor allem war es für junge Party People gedacht. Viele junge Leute und keiner fuehlte sich fuer irgendetwas verantwortlich. Dementsprechend hat es ausgesehen.

An der Duschdecke hing eine voyeuristische Red-Back Spinne, die ihre Augen nicht von uns - und wir unsere nicht von ihr - nehmen konnte.

Zusammenfassung unserer Uluru-Tour:
Wir waren die Aeltesten
Die Musik war zu laut
Unser Guide war ein irrer 30jaehriger, der in seiner Kindheit stecken geblieben ist. Ein Spaß.
Wer sich jetzt uns beide vorstellt und lacht ist gemein.

Trotzdem war es schoen. Den ersten Tag verbrachten wir im Kings-Canyon. Abends fuhren wir weit weg von jeder Zivilisation und schliefen bei einer Cattlestation wieder in einem Swag. Super!

Toilette war wieder einmal im Busch. Glenn, der ja nichts dem Zufall ueberließ, erklaerte sogar, die Benutzung von Busch-Toiletten und die Entsorgung von KloPapier. Dabei gab er uns zwei Moeglichkeiten. Entweder man macht ein Loch, verrichtet sein Geschaeft und verbuddelt alles darin oder man verbrennt anschließend sein Papier im Lagerfeuer. Na genau! Igitt. Ich mein, wer nimmt den schon sein Papier mit und schmeißt es vor versammelter Runde ins Feuer?
Es gab sie. Drei englische Maedeln! Ich muss es euch einfach beschreiben, denn es war der Brueller.
Maedels gehen ja nie alleine aufs Klo – weder in der Zivilisation noch im Busch. Also gingen sie zu dritt in den Busch und kamen mit einem vollen Plastiksackerl zurueck. Eine von ihnen stellte sich vors Feuer und lies das Papier in die Flammen fallen.
Aber wie man weiss, gibt es eine Seite, die ich gerne als „Pinkle nie gegen den Wind“-Seite beschreiben moechte. Als sie Inhalt des Sackerls in die Flammen stuerzte, verteilte sich dieser in der Runde. Da ich nicht in der Ecke saß, denen das Papier um die Ohren flog – konnten wir in unserem Swag liegen bleiben und uns den Bauch vor Lachen halten. Die Maedel gingen voll angeekelt ans Werk und sammelten ihre Schaetze wieder ein.
Am naechsten Tag fuhren wir zur den Olgas und zu Uluru.
Die Olgas oder auch Kata Tjuta („viele Köpfe“) entstanden aus einem noch größerem Monolithen als Uluru ist. Übrig sind mehr als 35 riesen Dome, welche die Abos als „viele Köpfe“ bezeichnen. Durch die Formation führen natürlich Wanderwege und man kann stundenlang herumkraxeln.
Wir waren heilfroh über unsere Fliegennetze, die dabei sehr angenehm waren. Denn im Red Center gibt es unzählige black flies. Black flies stechen nicht, sondern krabbeln in die Nase, Augen, Ohren und sind fürchterlich lästig.

Abends sahen wir mit 500 anderen Touristen und 30 Bussen den Sonnenuntergang beim Uluru.


Wer meint, dass die Einnahmen am Uluru den Abos zu Gute kommen, irrt sich. Das ganze Gelaende von und rund um Uluru wurde in den 50ern an findige Australier verpachtet und der Vertrag läuft erst in einigen Jahrzehnten aus.

Unser Nachtcamp war wieder einmal irgendwo im Outback. Wir düsten von der Straße runter und fuhren querfeldein. Glenn hatte bestimmt einen Plan. Straßen in dem Sinn gab es nicht mehr, auch keine Gravel Road. Nach einer halben Stunde waren wir da. Es war stockfinster. Kein Lichtstrahl von einer Stadt – nichts. Wir machten wieder Feuer, rollten unsere Swags rund ums Feuer aus und sahen in die sternenklare Nacht. Leider verseuchte die dröhnende Musik unseres Busses die wunderbare Nacht. Aber als unseren Leuen allmählich das Bier ausging, wurden sie müde, stellten die Musik ab und schliefen ein. Im Red Center gab es nichts zu hören. Es herrschte Stille. Kein Rascheln von Tieren – kein Heulen von Hunden – kein fahrendes Auto - Nichts. Selbst die Morgendämmerung war sonderbar still – bis wieder die Musik kam….

Tagwache um 6.00 Uhr - Sonnenaufgang Uluru!
Danach ging’s zurück nach Alice Springs.
Oben am Ayers Rock gings zu wie auf der Autobahn

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