Donnerstag, November 30, 2006

Kakadu Nationalpark


(e)Da es mit dem Kimberley NP nicht funktioniert hat entschieden wir uns fuer eine gefuehrte Tour in den Kakadu NP, um wenigstens einen Nationalpark richtig zu sehen. Dort sollte es angeblich die wirklich großen Saltis (Salzwasserkrokodile) geben.
Das erste Highlight der Tour war, dass uns gezeigt wurde, wie man ein Didgeredoo spielt und wie frueher die Abos gejagt haben. Und los ging’s zum ersten Billabong (=Wasserloch). Oh mein Gott! Es gab einen Moment, da ueberlegte ich auszusteigen. Wir fuhren mit einem Aluminium Boot auf dem Corroboree Billabong herum, wo es 200 Salzwasser-Krokodile der schlimmsten Art gibt. Waehrend der Bootsfahrt durften wir nicht aufstehen und schon gar nicht mit den Armen ueber den Bootsrand kommen. Unser Skipper war ein leidenschaftlicher Krokodil Dundee der anderen Art. Er erzaehlte uns, dass wir auf der Suche nach einem 6 Meter langen Krokodil seien. Gefunden haben wir es nicht – leider. Dafuer fanden wir unzählige kleinere Krokos (bis zu 3 Meter).
Er erklaerte vieles über diese Tiere. So zum Beispiel, dass das Maul eines Krokos so perfekt schließe, dass, wenn es nur Federspitzen od. ein Ohr von einem Tier zu fassen bekaeme, es kein Entrinnen mehr gibt.

Waehrend unserer Tour machten wir Wanderungen und konnten sogar vereinzelt baden. Das heißt, wo sich unserer Guide Nik sicher war, dass es keine Krokos gab. Wir ließen Nik immer den Vortritt. Warteten ob er munter weiter schwamm und jumpten dann alle ins Wasser. Is schon ein komisches Gefühl, wenn überall Warnschilder wegen Krokodilen stehen und man trotzdem baden geht.

Abends wurde Brennholz gesammelt und ein Lagerfeuer gemacht. Duerres Gras und Holz gibt’s ja genug. Nik, unser Guide, hat fuer uns typisch australisches Essen am Feuer gekocht. Einmal gabs BBQ, dann Mexikanisch…. Spaeter am Abend holte er sein Didsch raus und spielte darauf. Wir versuchten es auch, aber außer einem fuerchterlichen Furz-Laut, kam nix dabei raus.
Geschlafen wurde in wunderbaren SWAGS unter freiem Himmelszelt. Ein Swag ist ein super großer Schlafsack, der ideal fuers australische Outback ist. Man rollt ihn einfach rund ums Lagerfeuer aus, steckt den eigenen Schlafsack hinein od. legt ihn oben auf. Sieht in die Sterne und denkt ueber dies und das nach bis einem die Augen zu fallen.
Am ersten Abend wurde ich mindestens 5 x munter, denn ich hatte kein rechtes Vertrauen in meine Umgebung. Ich sah mich jedes Mal in der Runde um und stelle fest, dass sich nichts getan hatte. Irgendwann entspannte ich mich und schlief ein.


Ach ja, am Ende unseres ersten Tages erklaerte uns Nik, dass wir die letzten 200 km ohne Bremsen gefahren sind. Wir wunderten uns zwar, warum er 5 Minuten vor einer Kreuzung anfing herunter zu schalten und nicht bremste. Und komisch war auch, dass er oft hupte, wenn ein Auto langsam die Strasse ueberquerte. Wir dachten, dass sei sein Fahrstil.
Er organisierte ein Satelliten Telefon, das keinen Saft hatte. Schuettete Bremsfluessigkeit in das Auto, die unten wieder raus rann. Er versuchte wirklich alles, um die Bremsen zu reparieren, aber im Endeffekt fuhren wir die ganze Tour ohne sie.
Naja, wer braucht schon Bremsen! Gibt ja eh keine Berge und fast keinen Gegenverkehr im Outback.


Glen versprach mir einen Sonnenuntergang beim Yellow Water, dass uns von vielen Reisenden empfohlen wurde. Er heizte mit unserem defekten Auto am zweiten Abend wie ein Irrer durch den Australischen Busch und wir sahen durch die Baeume eine glutrote untergehende Sonne – bis sie verschwand. Er verpasste den Sonnenuntergang um 2 Minuten – die Stimmung bei dem Billagbong war ein Traum. Aber um sein Versprechen doch noch einzuloesen, fuhr er uns um 6.30 Uhr Frueh zur Morgen-Tour.
Es war sagenhaft. Nebelschwaden hingen ueber dem Wasser und die Tierwelt begann gerade erst aufzuwachen, als wir mit unserem Boot durchs Wasser glitten. Wilde Pferde, Kaengurus, Stoerche, Kraniche, Weißkopf Seeadler, Schlangen, Kingfishers, Krokodile
Ohne Bremsen gesund in Darwin angekommen flogen wir am naechsten Tag nach Alice Springs ins naechste Outback Abendteuer.

1: Morgennebel im Yellow Water Billabong

2: Jagd auf Jaeger

3: Alles unter Kontrolle

4: Wilde Pferde beim Fruehstueck

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